Kulturfahrt ins Schwarzatal
Am 9. Oktober 2014 fuhren – bei zuerst nebeligem, dann bei strahlendem Herbstwetter – fast 60 Personen im Rahmen der Kulturfahrt ins wildromantische Schwarzatal.
Der erste Halt war im kleinen Ort Küb. Wir besichtigten unter der Leitung von zwei Ortsführern das historische Postamt, in das die Originaleinrichtung des ehemaligen Postamtes von Semmering eingebaut worden ist. Dieses historische Ambiente hat schon einige Film- und Fernsehdreharbeitsteams hierher gezogen. Ein weiterer Besichtigungspunkt war die Barbarakapelle, erbaut 1916, als Garnisonskapelle für das k.u.k Gebirgsartillerie-Regiment Nr. 2 in Payerbach. Sie wurde 1923 nach Küb versetzt und ziert seither den Ort.
Anschließend fuhren wir nach Reichenau. Dort hatten wir Zeit bis zum Mittagessen, um im weitläufigen Park der ehemaligen Rotschild-Villa spazieren zu gehen. Das der französischen Renaissance nachempfundene Gebäude konnte jedoch nicht besichtigt werden.
Nach dem Mittagessen, das im Gasthaus Flackl/Reichenau eingenommen wurde, führte uns der Bus nach Kaiserbrunn. Von hier werden große Teile Wiens mittels der I. Wiener Hochquellwasserleitung mit frischem, sauberem Wasser versorgt. Mit dem Besuch im dazugehörigen Museum, einem Film über die Geschichte der Wasserleitungsvorläufer und der I. Wiener Hochquellwasserleitung und die Besichtigung der Kaiserbrunn-Quelle (durch Glasscheiben) beendeten wir den Besuch in Kaiserbrunn.
Weiter ging es nach Naßwald, wo schon köstlicher Sterz und Kaffee auf uns warteten. Die urige Holzknechthütte in der Ortsmitte beherbergte nicht nur eine offene Feuerstelle, auf der Sterz von zwei Frauen zubereitet wurde, sondern auch einen Teil des örtlichen Museums. Vor der Hütte wurde uns anhand eines Modells gezeigt, wie früher die Holzblöcke ins Schwarzatal geschwemmt wurden. Zu Zeiten der Brüder Hubmer, die durch die Waldschlägerungen zu Geld und Ansehen kamen, war Naßwald ein blühender, aufstrebender Ort. Und durch die Abgeschiedenheit konnte sich in dieser Gegend der evangelische Glaube, der vom Kaiserhaus nicht sehr geschätzt wurde, entwickeln.
Anneliese Mlynek