Danke liebe Erika!
Nachdem unsere Erika Orgler nach fast 35 Jahren voller AKTIVität ihr Gemeinderatsmandat zurückgelegt hat, ist es mir ein Bedürfnis, einen kurzen Blick auf ihr enormes Engagement zu werfen. Sie war es, die vor 25 Jahren – gemeinsam mit ihrem Ehemann Karl Heinz – die Parteiunabhängigen AKTIVEN ins Leben gerufen hat und uns AKTIVE bis zum Herbst 2011 auch engagiert, mit viel Einsatz, mit enorm viel Zeitaufwand sowie mit Herz und Hirn geleitet hat. Seither stand uns Erika mit Rat und Tat zur Seite und war im Gemeinderat weiterhin AKTIV.
Geburtsstunde der AKTIVEN
Erika Orgler war ja bereits vor Gründung der AKTIVEN von 1980 bis Ende 1987 für die Südstadtliste im Gemeinderat tätig, davon sogar zweieinhalb Jahre als Vizebürgermeisterin. In ihrer ersten Aussendung im Oktober 1989, also vor genau 25 Jahren, gab Erika bekannt, bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen im März 1990 gemeinsam mit MitstreiterInnen als parteiunabhängige Liste „AKTIVE Südstädter / AKTIVE Enzersdorfer“ zu kandidieren.
Das erste Thema, für das sich Erika Orgler als AKTIVE engagierte, war klar: Viele Bewohner der nördlichen Südstadt fürchteten sich vor einem verstärkten Verkehrsaufkommen durch die geplante neue Straße aus Brunn, die von der „Stierwiese“ direkt in die Schnablern (Höhe Donaustraße) führen sollte. Mit fast 500 Unterschriften gegen dieses Vorhaben wurde daher von Erika Orgler ein Initiativantrag an den Gemeinderat eingebracht. Der erste AKTIVE Erfolg stellte sich ein, die Straße wurde nicht gebaut. (Wer heute zu Stoßzeiten aus einer der nördlichen Stichstraßen auf die Schnablern einbiegen muss, kann sich vorstellen, wie nahezu unmöglich dies mit dem Zusatzverkehr aus Brunn gewesen wäre).
AKTIVEs Wachstum
Bei der Wahl am 25. März 1990 erreichten Erika und die AKTIVEN bereits einen Achtungserfolg von zwei Mandaten – die Wahl musste jedoch aufgrund eines Einspruchs der FPÖ im Oktober 1990 in zwei Sprengeln wiederholt werden. Das Resultat: Ein drittes AKTIVEs Mandat wurde errungen, somit war auch ein Sitz im Gemeindevorstand gesichert und – was wesentlich war – die absolute Mehrheit und Alleinherrschaft der ÖVP war gebrochen.
Im Jahr 1994 entschied ich mich nach sehr interessanten Gesprächen mit Erika, bei den AKTIVEN mitzuarbeiten und bei der nächsten Wahl im Frühjahr 1995 an der Seite von Erika zu kandidieren. Dabei konnten wir dann sogar sieben Mandate erringen, 2000 waren es bereits acht, 2005 zogen zehn AKTIVE in den Gemeinderat und bei der letzten Wahl 2010 schließlich sogar elf, also ein Drittel der 33 Gemeinderäte. Seit dem Ausstieg von zwei ÖVP-Mandataren (die nun als Unabhängige im Gemeinderat sitzen) vor zwei Jahren gibt es einen Mandatsgleichstand mit der ÖVP (ebenfalls 11). Die anderen Fraktionen: Grüne 5, SPÖ 3, FPÖ 1.
Zahlreiche AKTIVitäten
Die Geschichte der AKTIVEN unter Erikas Vorsitz, und somit auch ein wesentlicher politischer Bestandteil Maria Enzersdorfs, ist in insgesamt 132 (!) Aussendungen von 1989 bis 2011 dokumentiert. Heute feiern wir die 150. Ausgabe unserer Informationszeitschrift „AKTIV-AKTUELL“.
Dauer- und Langzeitthemen, wie die Transparenz in der Gemeindeverwaltung, Abwehr von Freunderlwirtschaft, eine ordentliche Finanzgebarung, ein Nachfolger für das A&O im Südstadtzentrum, der Einsatz für ein echtes Ortszentrum, Verbesserungen im Hunyadischloss, die Sanierung der Marienhöhe, die Verkleinerung des überdimensional geplanten Rathauses, die Absage des geplanten Betriebes eines Waldhochseilgartens auf dem Liechtenstein, unzählige Verkehrs-, Ortsbild- und Bauangelegenheiten, u.v.m. beschäftigten Erika tagtäglich, ihr Engagement für unsere Gemeinde währte meist von frühmorgens bis spätabends. Im Gegensatz zu den meisten Mandataren der anderen Fraktionen begnügte sich Erika nämlich nicht allein mit der Teilnahme an hunderten Sitzungen in diesen vielen Jahren, sondern konzentrierte ihre Arbeit auf den Kontakt mit den BürgerInnen, viele Jahre bei sogar wöchentlich (!) auch mehrfach stattfindenden Sprechstunden bei jedem Wetter, in unzähligen Telefonaten und mit ebenfalls unzähligen Aktionen und Bergen von Schriftverkehr. Außerdem war Erika zuerst fünf Jahre als Kulturreferentin und dann als Obfrau des Ausschusses für Sicherheit und Zivilschutz tätig und konnte in beiden Funktionen maßgebliche Verbesserungen für Maria Enzersdorf erreichen. Nach dem Ausscheiden aus dem Gemeindevorstand wurde Erika nach einstimmigem Beschluss die verdiente Goldene Verdienstmedaille der Marktgemeinde überreicht.
Alles Gute
Deine AKTIVEn wünschen Dir, liebe Erika und auch deinem Karl Heinz alles erdenklich Gute für die Zukunft, viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
Andreas Stöhr