Kurz vor Weihnachten ereilte uns die Nachricht, dass das ortsansässige Traditionsunternehmen KBA Mödling AG (König & Bauer AG), in diesem Jahr eine massive Reduzierung seines Mitarbeiterstammes vornehmen wird. Für den Standort in Maria Enzersdorf bedeutet dieser Abbau von bis zu 400 Stellen mehr als eine Halbierung! Dabei soll es sich laut Insidern und Medienberichten um eine Sanierungsmaßnahme zugunsten des deutschen Mutterkonzerns mit seinen zwei Standorten handeln, wird doch der gut laufende Verpackungsdruck von Maria Enzersdorf nach Deutschland (Standort Radebeul) verlagert. Nicht die KBA in Maria Enzersdorf machte die großen Verluste, sondern vor allem der Konzernteil in Würzburg (D), der sich mit der Herstellung von Zeitungsdruckmaschinen beschäftigt.
So verbuchte die deutsche Koenig & Bauer AG im Voriahr laut Firmenbuch mit knapp 3.500 MitarbeiterInnen beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) einen Gewinn von 3,5 Millionen Euro. Die österreichische Tochter KBA Mödling in Maria Enzersdorf schaffte – dank ihres gut laufenden Produktmixes – mit nur 750 MitarbeiterInnen indes knapp 4,8 Millionen Euro Gewinn. Im Vordergrund steht natürlich das persönliche Ausmaß der Tragödie und zuerst sind unsere Gedanken bei jenen MitarbeiterInnen, die ihren Job verlieren. Gleichzeitig ist es aber auch ein schmerzhafter Einschnitt für unsere Gemeinde, immerhin gehen in Folge dieses Stellenabbaus, wenn er die KBA Mödling in voller Höhe trifft, über 400.000 Euro an jährlichen Einnahmen verloren. Für ein ohnehin äußerst knapp bemessenes Budget ein herber Schlag. Es ist längst Zeit, darüber nachzudenken, wie es mit dem Wirtschaftsstandort Maria Enzersdorf weitergehen soll. Mehr dazu in meinem gesonderten Artikel. Andreas Stöhr