Ende des Gehorsams! – Dr. Anneliese Rohrer
- Markus Waldner
- 28. Dez. 2012
- 2 Min. Lesezeit
Am 28.November 2012 gab es im Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf einen anregenden und spannenden Abend: Im Rahmen unserer Vortragsreihe zu aktuellen demokratiepolitischen Themen hielt Dr. Anneliese Rohrer einen Vortrag zu Thema „Ende des Gehorsams?“. Frau Dr. Rohrer, aus Presse, TV und Radio bestens bekannt, ist wohl die profundeste Kennerin der österreichischen Innenpolitik und des österreichischen politischen Systems.
Vor einer großen Zahl interessierter Maria EnzersdorferInnen analysierte Frau Dr. Rohrer den Zustand der österreichischen Demokratie und kritisierte Fehlentwicklungen. Sorgen bereiten Frau Dr. Rohrer der schlampige Umgang der Politik mit unserer Verfassung (bis hin zum offenen Verfassungsbruch durch die Bundesregierung) sowie das österreichische Phänomen einer „Gnadenpolitik“, die besonders in Ländern und Gemeinden um sich greift: Vielfach wird die Vergabe von Posten im öffentlichen Bereich vom Beitritt zu einer bestimmtem Partei abhängig gemacht und Vorhaben oder Zuweisungen, die aus unserem Steuergeld finanziert sind, werden von politischen Funktionären als Wohltaten der Obrigkeit dargestellt. Alle diese Erscheinungen bewirken, dass die BürgerInnen das Vertrauen in die Politiker verlieren, sich von der Politik abwenden oder überhaupt unsere Demokratie in Frage stellen. Und wenn die demokratischen Institutionen schleichend ausgehöhlt werden, so Dr. Rohrer, wird es Zeit, sich zu wehren.
Was tun? Frau Dr. Rohrer fordert die Bürgerinnen und Bürger zu konkretem Handeln auf. Jammern ist zu wenig. Wir müssen uns AKTIV in die politischen Prozesse einbringen, für unsere Anliegen eintreten und den Mut zum offenen Wort haben: Gespräch, Briefe, Mails, SMS – zurzeit erfahren politische Funktionäre noch viel zu selten unmittelbar, wie Ihre WählerInnen denken. Nach großem Applaus gab es noch lange und angeregte Diskussionen, sowohl im Plenum als auch beim anschließenden Buffet. Das Buch „Ende des Gehorsams“ von Dr.Rohrer ist im Braumüller Verlag erschienen.
Fritz Otti