Was im Jahr 1987 als kleiner Kreis rund um die Ärztin Dr. Brigitte Riss begann, wurde zu einer großartigen Erfolgsgeschichte: Fünf Damen beschlossen damals, die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Patienten raus aus dem Tabu hin zu einem würdevollen Miteinander zu führen. Sie waren von der Idee der Hospiz-Bewegung begeistert. Bis dies auch die Verantwortlichen in Krankenhäusern waren, dauerte es allerdings eine Zeit lang. Dr. Riss erinnert sich an die Anfangszeiten: „Wir mussten heimlich still und leise im Krankenhaus unsere Besuchsdienste absolvieren, um ja nicht aufzufallen. Wir trafen uns in kleinem Rahmen bei uns zu Hause – es kam mir vor wie eine Verschwörung.“
Aus der Verschwörung wurde ein anerkannter Verein, der 2007 vom Land NÖ offiziell mit der Palliativbetreuung im Bezirk Mödling betreut wurde. Hauptamtliche und ehrenamtliche MitarbeiterInnen kümmern sich in vorbildlicher Weise um Menschen in schwersten, oft letzten Lebensmomenten. Obfrau Eva Nagl-Pölzer, ihre Stellvertreterin Christina Hattinger und Geschäftsführerin Irene Blau können stolz sein auf ihr Team, das im heurigen Jahr im Schloss Hunyadi in Maria Enzersdorf eine neue Heimstätte gefunden hat.
Seit 20 Jahren ist der Verein Hospiz nun ein offiziell anerkannter Verein. Die zwei Jahrzehnte waren Anlass, um am vergangenen Samstag zu einem Fest ins Schloss Hunyadi zu laden zu dem auch Landesrätin Barbara Schwarz kam. Bürgermeister Johann Zeiner betonte: „Der Verein Hospiz ist die Antwort auf das Abschieben eines Sterbenden an den Rand der Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir diesem Bereich unseres Lebens den entsprechenden Stellenwert zukommen lassen!“
Am vergangenen Samstag wurde allerdings nicht nur gefeiert, es wurden auch Sieger prämiert. Denn im Rahmen der Aktion „Hospiz macht Schule“, bei dem Mitarbeiterinnen des Hospiz-Vereins in Schulen gehen und Kinder mit dem Thema Verlust und Tod auf sehr behutsame Weise vertraut machen, rief der Verein Hospiz zu einem Zeichenwettbewerb mit dem Thema „Was tut mir gut, wenn ich krank bin“ auf. Fünf Volksschulen – unter anderem jene aus dem Altort in Maria Enzersdorf – nahmen an dem Wettbewerb teil. Eine Jury mit Vizebürgermeister Andreas Stöhr als einer der Bewerter tagte in den Sommerferien, nun gab es die Siegerehrung: den Klassenpreis durfte die 3a der VS Münchendorf übernehmen, die Einzelsieger waren Stella Baldassari, Lisa Baumgartner und Almos Miklyto aus Maria Enzersdorf, David Krolopp aus Achau und Leonie Strasser aus Münchendorf.
Herzlichen Glückwunsch zu den tollen Zeichnungen!
(Text & Fotos: H. Weyss-Kucera)
Gruppenfoto beim 20-Jahr-Fest des Vereins Hospiz Mödling: Helmut Krumböck (Ehrenmitglied im Vorstand), Dr. Brigitte Riss (Vorsitzende des Hospiz Landesverbandes NÖ), Paul Krumböck (Vorstand Finanzen), Obfrau Eva Nagl-Pölzer, Bürgermeister Johann Zeiner, Gerhard Reisner (Leiter des Mödlinger Landespensionisten- und Pflegeheimes), Landesrätin Barbara Schwarz, Mödlings Stadträtin Roswitha Zieger, Obfrau-Stellvertreterin Christina Hattinger, Geschäftsführerin Irene Blau, Vizebürgermeister Andreas Stöhr und Helga Krumböck (Ehrenmitglied im Vorstand) (v.l.).
Zeichenwettbewerb: Gratulationen an die Zeichner der Sieger-Bilder kamen von Obfrau Eva Nagl-Pölzer, GfGR Anneliese Mlynek, GR Heidi Soural, Geschäftsführerin Irene Blau, GR Michaela Haidvogel und Vizebürgermeister Andreas Stöhr, der auch Jurymitglied war.