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AutorenbildMarkus Waldner

Südstadtzentrum: Warten auf Godot?

Ein grauslicher Schandfleck ist es geworden, unser beliebtes und für die Nahversorgung so wichtiges Einkaufszentrum im Herzen der Südstadt. Klar ist, so kann es nicht weitergehen. Klar ist auch, dass eine Komplettsanierung oder ein Neubau des Südstadtzentrums die Eigentümerin Conwert viel Geld kosten wird. Dieses Sanierungsgeld bzw. ein Teil davon soll durch den Zubau von Wohnungen lukriert werden. Es gilt eine Lösung zu finden, die sowohl umweltverträglich als auch wirtschaftlich ist.

Status Quo

Das Südstadtzentrum verfällt seit Jahren. Jetzt könnte man sagen, dass das Wort „verfallen“ eine Übertreibung ist. Ich denke aber, die von mir in den letzten Wochen geschossenen Fotos sprechen für sich. Offensichtlich und für jeden Besucher des EKZ seit langem erkennbar: Säulen und Eisenportale rosten an vielen Stellen, Mauerverputz ist abgefallen, Bodenplatten sind zerstört, die Grünflächen sind ungepflegt und es gibt einen enormen Reinigungsrückstand. Was viele nicht sehen, aber das noch größere Problem darstellt, ist der technische Zustand des Einkaufszentrums. Sämtliche Installationen (Nutz- und Abwasser, Strom, Kanal, Heizungsanlagen, etc.) sind komplett veraltet und zum Teil nicht mehr funktionstüchtig bzw. nur noch mit hohen Reparaturkosten am Laufen zu halten. Man gewinnt den Eindruck, dass auch die derzeitigen Eigentümer das Südstadtzentrum verfallen lassen, bereits seit Jahren nichts verbessern, auch die kleinsten und leicht zu erledigenden Verbesserungen nicht mehr durchführen, die öffentlichen Flächen nicht einmal mehr reinigen, sogar die Weihnachtsbeleuchtung wurde bereits eingespart. Dabei würden etwas Rostschutzmittel, Spachtelmasse, Farbe und ein Hochdruckreiniger sowie ein wenig gärtnerisches Eingreifen das Gesamtbild deutlich verschönern.

Warum geht nichts weiter?

Viele der Mieter haben unbefristete Verträge und können daher nicht gekündigt werden. Das bedeutet, die Eigentümer müssen sich mit den Mietern einigen. Natürlich gibt es keinen Mieter, der stur sagt, er wolle bei einer Komplettsanierung nicht ausziehen, aber es geht um Ablösen für die in den Geschäftsräumen getätigten Investitionen. Auf diese Entschädigungen haben die Mieter ein Recht. Gleichzeitig ist es aber leider auch so, dass sich über die Höhe der Ablösen die Geister scheiden. Die Conwert muss natürlich Geld in die Hand nehmen, damit ihre Mieter zum Auszug bereit sind, andererseits sollten auch die Mieter (bzw. einige von ihnen) bei ihren Forderungen nicht übertreiben. Hinzu kommt ein ungeschicktes Verhandlungsverhalten seitens der Eigentümer. Man hat nicht das Gefühl, dass hier Verhandlungspartner an einem Tisch sitzen und die Sache bis zum Erreichen einer Lösung ausdiskutieren.

Und wenn es eine Einigung gibt?

Wenn die Verhandlungen, die bis höchstens Ende Juni andauern sollten, zur Zufriedenheit aller abgeschlossen werden und die Mieter ausziehen, steht für die Conwert der nächste Schritt an. Wir haben diesen gefordert und durchgesetzt und erwarten die Durchführung der fix zugesagten Informationsveranstaltung, bei der das Projekt einer Neuerrichtung bzw. Sanierung professionell und öffentlich vorgestellt wird. Wenn eine Zustimmung der Mehrheit der BürgerInnen für das dann vorliegende Projekt erzielt werden soll, müssen noch Adaptierungen oder Abstriche beim Projektvorschlag getätigt werden.

Es muss jetzt endlich etwas weitergehen! Andreas Stöhr

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